In Serienfertigung von Gehäusen bearbeitet Eckfräser HC90 bei extremer Auskragung Kavitäten – schneller, ruhiger und mit doppeltem Standweg
Überall auf der Welt gibt es Werkstücke, die mal in- und mal outgesourced werden, wobei Motivation und Zielsetzung oft variieren. In diesem Fall geht es um Getriebegehäuse für Traktoren, die vom OEM zum TIER gewandert sind. Andrea Faravelli, der dieses Projekt seit 2019 betreut, ist der Outsource-Spur gefolgt, wie es eben in der Natur eines guten Vertriebsingenieurs liegt, denn er weiß: In der Praxis werden nicht unbedingt alle Werkzeuge 1:1 aus dem Vorgängerprozess übernommen.
So war es auch hier. Beim ersten Treffen stellte sich heraus, dass für die beiden Bearbeitungen am Gehäuseboden – nämlich das Helixfräsen eines Loches mit Ø 34 mm und einer Tiefe von 6 mm sowie die Bearbeitung zweier weiterer Bohrungen mit Ø 57 bzw. Ø 54,5 mm plus einer 45°-Fase – nicht mehr das Werkzeug von AVANTEC eingesetzt wird, sondern ein anderes. Die Fräsqualität ist zwar zufriedenstellend, aber dennoch kam der Wunsch nach Optimierung auf. Zum einen fiel die hohe Geräuschentwicklung negativ auf, und zum anderen – wie so oft – würde man gerne die Stückkosten reduzieren.
Das konnte Faravelli im Grunde sehr einfach lösen, indem er die OEM-Lösung auf dem neuen horizontalen Bearbeitungszentrum, einer Mazak, umsetzte. Statt wie der Wettbewerb ein Standardwerkzeug mit Ø 32 mm einzusetzen, war seine Lösung ein individuelles Werkzeug mit demselben Durchmesser der Lochbohrung, nämlich 34 mm. Die gut 20% Mehrkosten für das „Sonderwerkzeug“ fallen so gut wie gar nicht ins Gewicht, weil die Vorteile in der Praxis deutlich überwiegen.
Von der Gesamtbearbeitungszeit des Gehäuses in der 2. Spannlage spart die Lösung mit Schraubvariante des Eckfräsers HC90 gut 300 s ein – was die Stückkosten deutlich reduzierte. Auf die Jahreslosgröße von 1200 Teilen gerechnet, sind das gut 100 Stunden Maschinenkapazität, die man einspart bzw. die frei werden.
Zusammen erfolgreich. CEO Riccardo Lamera, M.E.A SRL mit Andrea Faravelli, AVANTEC Italia
Manchmal ist es so, dass man zwar schneller fräst, dies jedoch auf Kosten anderen Faktoren geht, wie zum Beispiel der Standzeit oder gar der Qualität. Auf der Mazak von Riccardo Lamera gilt ein „weder-noch!“. Die Operationen auf dem horizontalen Drei-Achs-Zentrum fräst der Eckfräser HC90 mit herausragender Laufruhe selbst bei einer Auskragung von 354 mm stabil und sicher. Die Qualität ist wie gefordert, was auch die Standzeit widerspiegelt: die ist doppelt so lang wie vorher. Die Wiedervereinigung von Werkstück und Werkzeug ist für beide Seiten erfolgreich. Und so soll es ja auch sein.
GGG40 | 1200 Teile/Jahr
| + 50% Standzeit
| Doppelt produktiv
| Vibrationsfrei
| Prozesssicher
Das Kundenmagazin herunterladen
Laden Sie ganz einfach Ihr Kundenmagazin als PDF herunter oder bestellen Sie mit unserem Bestellformular ein gedrucktes Exemplar mit Kalender 2024.